Jüdenberg ist ein Ortsteil der Stadt Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.
Jüdenberg liegt ca. 4 km nordwestlich der Kernstadt Gräfenhainichen am Rande des Biosphärenreservates Mittlere Elbe. Auf der Gemarkung Jüdenberg befindet sich der Wohnplatz Bomsdorf.[2]
Die Gemeinde Jüdenberg bestand aus zwei Ortsteilen, dem eigentlichen Jüdenberg und dem eingemeindeten, nur durch einen Bach getrennten Zschiesewitz. Ferner gehörten der Bomsdorfer Hof und die Müchauer Mühle zur Gemeinde.
Bereits um die Zeitenwende war das Gebiet um Zschiesewitz/Bomsdorf besiedelt, was Urnenfunde in der Mark Bomsdorf beweisen. Dort wurde ebenfalls eine Münze des römischen Kaisers Trajan (97–117) gefunden.
Jüdenberg ist wahrscheinlich von Deutschen gegründet worden, während Zschiesewitz aus einer slawischen Siedlung hervorgegangen ist.
Die Gemeinde Jüdenberg verlor am 1. Januar 2007 durch die Eingemeindung in die Stadt Gräfenhainichen ihre Selbstständigkeit. Bürgermeister bzw. Ortsbürgermeister ist Steffen Schulze, der den Posten seit dem Tod des Bürgermeisters Wolfgang Zemelka im Jahr 2018 innehat. Dieser hatte das Amt seinerseits nach dem Tode des damaligen Bürgermeisters Heinz Powroznik im Jahre 2006 übernommen.[6]
Die Bundesstraße 107 die Coswig (Anhalt) und Bad Düben verbindet, führt direkt durch die Gemeinde Jüdenberg. Die Kreisstraße K2038 führt nach Möhlau.
Die Bundesautobahn 9 (München–Berlin), Anschlussstelle Dessau-Ost, ist ca. 16 km entfernt.
Jüdenberg lag an der Zschornewitzer Kleinbahn.
Der nächste Bahnhof der Deutschen Bahn befindet sich in Gräfenhainichen an der Bahnstrecke Berlin–Halle ca. 4 km entfernt. Der Bahnhof Oranienbaum an der Bahnstrecke Dessau–Wörlitz wird nur in der Sommersaison bedient.
Bis 1955 verband eine Grubenbahnlinie Bergwitz mit dem Kraftwerk Zschornewitz. Diese Bahnlinie verlief östlich der Gemeinde. Teile des aufgegebenen Bahndammes wurden später als Erschließungsstraße für den Braunkohlentagebau Golpa-Nord genutzt.
Der Güterverkehr auf der unmittelbar am Ort vorbeiführenden Strecke der Grubenbahn vom Braunkohletagebau Golpa-Nord zum Braunkohlekraftwerk Vockerode wurde 1994 nach Stilllegung des Kraftwerkes eingestellt. Die Zschornewitzer Kleinbahn wird noch auf einem Teilstück für Sonderfahrten nach Ferropolis genutzt, dazu wurde das alte Stellwerk zu einem Haltepunkt umgebaut.